Hydraulischer Abgleich ist ein Verfahren, das in der Heizungs- und Klimatisierungstechnik angewendet wird, um eine optimale Verteilung des Heiz- oder Kühlmittels in einem geschlossenen System zu gewährleisten. Der Zweck des hydraulischen Abgleichs besteht darin, sicherzustellen, dass alle Heizkörper oder Kühlregister in einem Gebäude die richtige Menge an Wärme oder Kälte erhalten, um eine gleichmäßige Raumtemperatur zu erreichen.
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Bei einem hydraulischen Abgleich werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie die Größe der Heizkörper, die Länge und der Durchmesser der Rohrleitungen, der Druckverlust sowie die benötigte Wärmemenge in den einzelnen Räumen. Durch diese Parameter wird der Volumenstrom des Heiz- oder Kühlmittels für jeden Heizkörper oder jedes Kühlregister individuell eingestellt.
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Der Prozess des hydraulischen Abgleichs beginnt mit der Analyse des Heizsystems. Hierbei werden die Daten der Heizkörper, Rohrleitungen und der Wärmeerzeuger erfasst. Anhand dieser Informationen wird eine hydraulische Berechnung durchgeführt, um den optimalen Volumenstrom für jeden Heizkörper festzulegen. Dieser Volumenstrom wird dann mithilfe von Thermostatventilen oder Strangregulierventilen eingestellt.
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Durch den hydraulischen Abgleich werden Ungleichgewichte im System korrigiert. Dies kann dazu führen, dass Heizkörper, die zuvor nicht ausreichend beheizt wurden, nun eine angemessene Wärmeleistung erhalten. Gleichzeitig werden überdimensionierte Heizkörper gedrosselt, um eine Überhitzung in bestimmten Räumen zu vermeiden. Dadurch wird der Energieverbrauch der Heizungsanlage reduziert und der Komfort in den Räumen verbessert.
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Ein hydraulischer Abgleich bietet auch Vorteile in Bezug auf die Energieeffizienz. Durch die gleichmäßige Verteilung des Heiz- oder Kühlmittels wird der Wärmeverlust in den Rohrleitungen minimiert, was zu einer effizienteren Nutzung der Heizungs- oder Kühlanlage führt. Dies kann zu Kosteneinsparungen und einer insgesamt umweltfreundlicheren Gebäudeheizung beitragen.